
„Man kommt immer wieder an den Anfang zurück, je mehr man Neues entdeckt“,
sagt Pianist Vincent Meissner. Die Musik seines dritten Albums „Eigengrau“ ist
geprägt von einem sehr reflektierten Blick nach innen. Und von sehr persönlichen
Erlebnissen und Begegnungen. Gemeinsam mit seinem Working-Trio mit Bassist
Josef Zeimetz und Schlagzeuger Henri Reichmann hat Vincent Meissner eine eigene
Sprache entwickelt – inspiriert von Künstlern wie The Bad Plus, Esbjörn Svensson,
Vijay Iyer oder seinem Mentor Michael Wollny.
„Eigengrau beschreibt den Moment der Dunkelheit hinter geschlossenen Augen,“
erklärt Meissner. „Aber wenn man sich dann die Augen reibt, sieht man plötzlich
Muster. Jeder sieht etwas anderes, Strukturen, Objekte, oder vielleicht auch gar
nichts. Ähnlich ist das mit unserer Musik – für jeden erzeugt sie eigene Bilder.“
Auf der Bühne ist das Trio stetig in Bewegung, explodiert oft vor schierer Energie. Im
Studio sucht Vincent Meissner mit seinen Mitmusikern und Produzent Andreas
Brandis nach Reduktion und Konzentration – von Melodien, Texturen und
Stimmungen. Für das Album zoomen die drei näher heran, jeder Ton ist Erkundung,
jedes Stück ein Wechselspiel – feingeschliffen und tiefgründig.
So ist „Eigengrau“ bei aller Tiefe und Komplexität ein Song-Album. Die neun sehr
fokussierten Stücke öffnen, jedes für sich, emotionale Räume - oft pastellfarben,
voller feiner Schattierungen und von hypnotischer Anziehungskraft.